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Berichte November 2023

Kölnische Rundschau, 25.11.2023

Im Notfall Leben retten

Alle Orte in Blankenheim haben nun AEDs
Nachdem jetzt auch in Nonnenbach ein AED hängt, sind alle Orte in der Gemeinde Blankenheim nun mit den Ersthilfegräten ausgestattet.


Auch im 82-Einwohner-Dorf Nonnenbach in der Gemeinde Blankenheim hängt jetzt ein AED: ein Automatischer Externer Defibrillator, einsatzbereit rund um die Uhr. Neben Nonnenbach sind auch die 16 weiteren Ortsteile im Gemeindegebiet mit den im Notfall lebensrettenden Ersthilfegeräten ausgestattet.

Dr. Thomas Bons, Notarzt im Kreis Euskirchen, nimmt vorsichtig die Schutzhülle von dem Gerät ab. Der Automatische Externe Defibrillator piept wie vorgesehen und signalisiert so an einer Scheunenwand mitten im Ort, die Marion und Reinhard Cremer dafür zur Verfügung stellen, seine Einsatzfähigkeit. In Nonnenbach ist ein solches Ersthilferettungsmittel ein Novum.

„Im Fall eines Herz-Kreislauf-Stillstands sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit mit jeder Minute, die vergeht, um zehn Prozent“, erklärt der Mediziner. Der Einsatz eines AED könne dann als Ersthilfe Leben retten. Das Gerät müsse nur jemand bedienen können, und der oder die müsse zuvor zu Hilfe gerufen worden sein.

Rettungswagen braucht bis zu 30 Minuten bis

nach Nonnenbach. Letzteres sei aber in seinem Dorf schwierig, muss da Ortsvorsteher Robert Baales leider einräumen, Nonnenbach habe kein Handynetz. Da bleibe im Notfall nur das Festnetztelefon oder das Internet. Dass im Notfall Bons oder auch der Rettungswagen je nach Anfahrtsweg – etwa aus Mechernich – bis zu 30 Minuten benötigen, macht die Anbringung des Defibrillators umso dringlicher. Und auch die Unterstützung durch ehrenamtliche Ersthelfer wie aus dem schon 1000 Mitglieder starken Team der „Corhelper“ im Kreisgebiet. Sie werden über die Rettungsleitstelle eingesetzt.

„Wir haben jetzt alle 17 Orte im Gemeindegebiet mit AED versorgt“, sagte Ferdi Hoss, Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde Blankenheim in Nonnenbach. Insgesamt sind es 27 Standorte, zum Beispiel auch im großen Gewerbegebiet Mürel oberhalb von Blankenheim oder im Kernort im Foyer der Filialen von Kreissparkasse und VR-Bank Nordeifel.

Was bei den letztgenannten Beispielen aber durch einen anderen Umstand zu Problemen führt. Beide Geldhäuser schließen aus Angst vor Aufbruchsversuchen der dort ebenfalls vorhandenen Geldautomaten den Zugang zwischen 23 und 6 Uhr. Da man dann auch die AED nicht erreichen kann, werden derzeit Alternativstandorte – etwa außen an den Gebäudewänden – gesucht.

Mit zusätzlichen Sirenen die

Versorgungslücken geschlossen. Der Defibrillator vor Ort ist die eine Neuerung in Nonnenbach, zugleich hat man jetzt aber auch eine neue Warnsirene auf einem 16 Meter hohen Mast. Mit Ahrhütte, dem Gewerbegebiet Blankenheim, Blankenheim-Wald und Lindweiler wurden so die letzten Lücken auch dieses Versorgungsnetzes geschlossen. Insgesamt sind es 21 Sirenen. Die letzten fünf wurden von der Gemeinde zunächst vorfinanziert. Mittlerweile sei die beantragte Förderung von 17.500 Euro pro Sirene auf dem Gemeindekonto eingegangen, so Ferdi Hoss.

„Das ist der nun abschließende Baustein im Mobilen Warnsystem, kurz MoWas,“ so Philipp Heller, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Blankenheim und Sachbearbeiter bei der Gemeindeverwaltung. Neben den bundesweiten Warn-Apps Nina und Katwarn informieren die Sozialen Medien, Radio- und Fernsehprogramme sowie gegebenenfalls Lautsprecherwagen über drohende Gefahren und geben wichtige Verhaltensanweisungen. Die Sirenensignale sollen im Notfall „der Bevölkerung einen Anstoß geben, sich über die genauen Gefahren entsprechend zu informieren“, so Ferdi Hoss.

Das bisher analoge Alarmierungssystem der Feuerwehr und des Rettungsdienstes soll zum Jahreswechsel durch eine neue digitale Alarmierung ersetzt werden.

Bericht: Stefan Lieser

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